Facts:
Spannweite: | 1720 mm |
Rumpflänge: | 1450 mm |
Gewicht: | ca. 4300g |
Akku: | 6S 4500 mAh/ 6S 5000 mAh |
Antrieb |
Dymond GTX-5052, Aeronaut Klapp 13 x10 Vierblatt, YEP 90A (2-6S) Steller |
Vorgeschichte:
Die Embrear Tucano EMB312 wurde 1978 mit dem Ziel
entwickelt, ein Schulungsflugzeug für die Brasilianische Luftwaffe
bereitzustellen, das als Strahltrainer für angehende Jet-Piloten dienen sollte
und die Kosten dieser Ausbildung gering zu halten.
1983 erfolgte die erste Auslieferung an die Brasilianische Luftwaffenschule, wo
sie mit der Bezeichnung T-27 geführt wird.
Außer zu Schulungszwecken lässt sich das Flugzeug auch als leichtes
Angriffsflugzeug einsetzen, so dass diese Version als A-27 in verschiedene
Länder exportiert wurde.
Das Flugzeug hat eine Spannweite von 11.14 m und eine Rumpflänge von 8.89 m. Die
max. Startmasse beträgt 2350 Kg und die max. Geschwindigkeit 486 Km/h auf 3000m
Höhe.
Das Modell wird als RTF Modell bei der Fa. Derkum-Modellbau
mit einer Spannweite von 172 cm angeboten. Der Hersteller ist Phoenix Model,
bekannt durch viele weiter sehr gut gemachte Modelle zu erschwinglichen Preisen.
Apropos Preis, die Tucano wurde inklusive pneumatischen Einziehfahrwerk für
219,-€ angeboten. Der Bausatz hat auch alle zur Fertigstellung notwendigen
Kleinteile mit im Angebot. Es wird lediglich noch der Antrieb, die Servos, der
Akku und der Empfänger benötigt. Die Bauanleitung ist reichlich bebildert, so
dass ich hier nicht weiter darauf eingehen will. Es wurde alles so gebaut, wie
es der Hersteller vorsieht. Man sollte allerdings das Fahrwerk
genauer unter die Lupe nehmen und ggf. die Schrauben mit Schraubensicherung
mittelfest behandeln. Die Bugfahrwerksaufnahme sah mir zum Anfang recht fragil
aus, aber hat bis heute allen Belastungen Stand gehalten. Auch mit dem Fahrwerk
hatte ich bis auf das Betätigungsventil keine Probleme. Nach einer gewissen
Standzeit sollte es das erste Mal von Hand betätigt werden, dann funktioniert es
den ganzen Flugtag auch einwandfrei. Reinigen und nachfetten mit Siliconfett
brachte leider keine besseren Ergebnisse. Aber man kann damit leben.
Die Bügelfolie ist ordentlich aufgebracht, macht aber im Sommer immer mal wieder
Faltenspiele. Das ist eben der Kompromiss zur Massenfertigung. Nach mehrmaligen
Nachbügeln und Nachföhnen hält es sich aber mittlerweile in Grenzen.
Der beigefügte Spinner ist von seiner Funktion her brauchbar, aber es ist doch
ein deutlicher Farbunterschied zum Modell zu erkennen. Da ich eh zu einer
Vierblatt Luftschraube tendierte, wurde beim Hobbychinesen ein passender CFK
Spinner bestellt und nach der Ausarbeitung für die Luftschrauben annähernd in
der passenden Farbe lackiert.
Irgendwann stand natürlich der Erstflug an und ich hatte
doch ein wenig Bauchschmerzen, ob es mit der Vier-Blatt-Luftschraube klappen
würde. Also alles wie gewohnt fertig machen und dann ab auf die Piste. Der Sound
der Vier-Blatt-Luftschraube ist einfach nur ein Ohrenschmaus. Nach etwas Strecke
hebte sie ab und es musste nur etwas Höhe getrimmt werden. Die Ruderausschläge
wurde natürlich noch etwas angepasst, aber mit den vom Hersteller angegebenen
Werten lässt sie sich problemlos fliegen. Ich hatte sofort ein breites Grinsen
im Gesicht und es macht einfach Spaß mit diesem Modell. Bei meinem Antrieb und
einem 4000mAh Akku sind trotz Dauerkunstflug Flugzeiten von ca. 6 min inkl.
Taxiway kein Problem. Je nach Wetter waren dann immer noch min. 30-40 %
Restkapazität im Akku. Es wird natürlich für die nächste Saison ein Stromsensor
mit eingebaut.
Die Maschine macht alle Flugfiguren für dynamische Kunstflug mit und der
Messerflug braucht keine Mischer, es ist sehr gut aussteuerbar. Für den
Rückenflug muss ein wenig gedrückt werden, aber es hält sich in Grenzen.
Die Landungen gelingen auch ohne Klappen sehr gut. Einfach mit etwas Schleppgas
anfliegen (ruhig ein wenig Speed halten) und dann im Bodeneffekt Höhenruder
ziehen. Sie nimmt schlagartig Geschwindigkeit raus und lässt sich wunderbar
aufsetzen.
Fazit:
Die Tucano war die letzte Saison mein meist geflogenes
Modell. Egal bei welchen Wetter macht es einfach nur Spaß, mit ihr dynamischen
Kunstflug zu machen. Auch die Farbwahl ist sehr gut, man kann sie sehr gut bei
fast allen Wetterlagen erkennen. Ein Hochgenuss ist es aber, sie langsam und
tief im leichten Bahnneigungsflug über den Platz zu fliegen.