Spannweite: | 1615mm |
Rumpflänge: | 1800mm |
Gewicht: | 8,2 Kg leer und 10 Kg mit vollem Tank |
Akku: | 2S 1600 mAh Life Empfängerakku (2x) mit Jeti Max BEC, 2S 2500 mAh Turbinenakku |
Antrieb |
Wren 54 MK3 |
Status: | verkauft |
Beim Navy Cat handelt es sich um nichts
weiter als die verbesserte Version des Super Falcon 120 und dessen Urahn dem
Bobcat von BVM. Allerdings wurde mal ein Modell sinnvoll weiterentwickelt und
der Preis für diesen Bausatz ist mehr als günstig. Leider sind in Europa nur
noch Restbestände vorhanden und so kam ich per Zufall auf der Suche nach einem
Ersatz für meinen EXM-Mini bei Hebushop CH auf einen Restposten dieses Modells.
Die Kommunikation mit dem Händler verlief sehr gut und so konnte ich wenige Tage
später den großen Karton bei der örtlichen Postfiliale abholen.
Trotzdem sollte es noch einige Tage dauern, bis ich das Modell einsatzbereit für
die nächste Saison auf dem Flugplatz stellen konnte.
Der Preis ist natürlich sehr günstig, aber man hat doch noch das eine oder
andere Detail zu durchdenken und es sind auch noch einige Dinge umzubauen, bzw.
neu anzufertigen.
Als erstes wurde mit dem Höhenleitwerk begonnen. Die vom Hersteller favorisierte
Lösung mit zwei Servos, jeweils eines in den Seitenleitwerksauslegern, gefiel
mir so gar nicht richtig. Also Umbauen auf ein zentrales Servo, wobei der
Servoarm oberhalb herausgeführt werden musste, damit er nicht im Abgasstrahl der
Turbine liegt.
Da ich bekanntermaßen keine Frickelei auf dem Flugplatz mag, wurde auch gleich eine automatische Steckverbindung realisiert, die beim befestigen des Höhenleitwerkes mit dem Seitenleitwerksausleger den elektrischen Anschluss des Höhenruderservos herstellt.
Auch bei den beiden Seitenleitwerksträgern wurde dieses Verfahren zur elektrischen Verbindungsherstellung zur Tragfläche angewandt. So kann der Auf- und Abbau sehr rasch erfolgen, ohne erst einmal die Leitungen durch irgendwelche Öffnungen zu fummeln. Damit war diese Baustelle bis auf das mehrmalige Nachbügeln der Folie auch schon erledigt.
Etwas aufwändiger sollte sich die Montagearbeiten an der Fläche gestalten. Da
ich von vorn herein eine Beleuchtung mit ACL und Landescheinwerfern realisieren
wollte, mussten als erstes erst einmal der Platz für die Landescheinwerfer
geschaffen werden. Die Ausschnitte waren sehr schnell erledigt aber vorher wurde
der Bereich mit Backpapier abgeklebt damit mit einem Heißluftgebläse und 0,5mm
Vivak die Klarsichtabdeckungen hergestellt werden konnte. Zur besseren Kühlung
wurden die beiden Landescheinwerfer mit einem Kühlstab versehen und auch die
Blende, in der die beiden Reflektoren verklebt wurden sind aus Aluminiumblech
gefertigt. Das Verkleben erfolgte ausschließlich mit 2K Wärmeleitkleber. Die ACL
fanden im Randbogen ihren Platz und es musste nur noch die elektrische
Verbindung hergestellt werden.
Der nächste Bauabschnitt bei der Tragfläche waren
die Installation des Fahrwerkes. Obwohl diese Version bereits Verstärkungen und
CFK Gewebeeinlagen bekommen hat, wurden noch die Fahrwerksaufnahmen verstärkt
und die Klebestellen mit flüssigen Harz nachgeklebt (Harz reinlaufen
lassen)
Die Fahrwerksschächte wurden mit 0,4mm Sperrholz verschlossen und farblich etwas
angeglichen.
Der Rest war wieder nur noch Routine , Servos einbauen, Ruderhebel
einkleben, Ruder und Landeklappen einsetzen und Scharniere verkleben und mit
Nadeln gegen herausrutschen sichern, alle Kabel und Schläuche verlegen und
anschließen.
Bei den Flächen wurden die Anschlüsse diesmal nicht als selbstständig
verschließende Variante gewählt, sondern die Stecker sind nur an den Kabeln
angelötet und mit einer Zugentlastung versehen. Die Verbindung erfolgt durch
einstecken in die jeweiligen Buchsen, die sich in der Wurzelrippenanformung im
Rumpf befindet.
Und somit kommen wir zur vorletzten Baustelle dem Rumpf.
Was gar nicht geht, ist der Bereich des Bugrades. Dieser ist nur ausgeschnitten
und beim normalen Betrieb würde der ganze Dreck in den Innenraum des Rumpfes
gelangen. Auch die Gefahr des "Aufblasens" des Rumpfes wäre sehr groß gewesen.
Also aus einem Rest Pappelsperrholz eine Art Radschacht gebaut, um diesen
entgegen zu wirken. Des weiteren wurden aus Pappelsperrholz, das einseitig mit
Kohlefasergewebe und Harz beschichtet wurde, ein Zwischenboden für die
Turbinensteuerung und die Empfangsanlage angefertigt. Die Füllanschlüsse sind
alle Zentral an der Rumpfseitenwand befestigt. Die Konstruktion ist so
gestaltet, dass alle Einbauten, auch die unter dem Zwischenboden befindlichen
Ventile, Kraftstoffpumpe und das Lenkservo ohne viel Aufwand zu Wartungszwecken
erreichbar sind. Einzig der Tank kann nicht mehr ohne weiteres aus dem Rumpf
ausgebaut werden.
Auf Grund der doch recht leichten Turbine mussten die Empfängerakkus unterhalb
des Tanks im Bereich des Schwerpunktes montiert werden, was eine Verlängerung
der Anschlusskabel inkl. der Balanceranschlüsse mit sich brachte. Trotzdem ist
noch so einiges an Zusatzgewichten im Höhenleitwerk und in den
Seitenleitwerksträgern zum erreichen des Schwerpunktes notwendig gewesen.
Was aber noch fehlte, war das richtige Finish. Einen Teil der beigefügten
Aufkleber wurde auch verwendet, aber trotzdem sah es noch recht leer aus. Also
wurde mit Corel Draw noch ein paar extra Aufkleber erstellt, einige Stellen am
Rumpf noch einmal nachlackiert und zum Schutz der ganze Rumpf wegen
Kraftstoff-Festigkeit mit 2K-Klarlack lackiert.
Fliegen:
Mit dem Schwerpunkt von 330mm ab der Hinterkante der Fläche fliegt die
Navy-Katze sehr ausgewogen. Die Landeklappen habe ich in zwei Stellungen
programmiert und werden zum Start auf ca. 20mm gefahren. Zur Landung werden die
Klappen auf ca. 60°gefahren und etwas Tiefentrimmung mit einprogrammiert. Die
Klappen und die Trimmung fahren etwas verzögert auf ca. 3 Sekunden, wass ein
schlagartiges Verändern der Flugphase verhindert.
Der NavyCat kann sehr langsam geflogen werden, allerdings sollte man aufpassen,
dass es nicht zu langsam wird. Bei zu geringer Geschwindigkeit kippt er sehr
schnell über die Fläche weg. Auch Querwind mag er nicht wirklich durch die
beiden Tailboom/ Seitenleitwerke. Bei zu starken Querwind dreht er sich gerne in
den Wind.
Leider ist mir nach einigen Landungen das linke Fahrwerk herausgerissen, obwohl
die Landung butterweich war. Nach Begutachtung des Schadens war auch sehr
schnell klar, warum das Fahrwerk herausreißen musste. Der Hersteller wirbt zwar
mit den Verstärkungsmaßnahmen durch den Einsatz von Kohlefaser im neuralgischen
Bereichen, aber wenn zwischen Aufnahme und Beplankung ein Luftspalt von
teilweise einem Millimeter vorhanden ist, dann können dort keine Kräfte
eingeleitet werden. Also alles noch einmal aufschneiden und abfräsen, um diesen
Mißstand durch das einkleben einer 1mm Gfk-Platte zu beheben.
Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Probleme mehr mit dem Fahrwerk. Einziges Manko: Die originale Bügelfolie entspricht nicht den Farben der original Oracover Folie. Aber egal, ist eh unterhalb der Fläche.
Fazit:
Schade, dass es dieses Modell nicht mehr hergestellt wird. Außerdem war die
Qualität nicht das, was auf den Seiten verschiedener Hersteller beworben wurde.
Mal davon abgesehen, dass man sich bei dem Preis bewusst sein muss, dass einiges
an Nacharbeit erforderlich ist, so wäre es wünschenswert, wenn der Rumpf
leichter wäre, die Spanten aus einem besseren Material bestehen würden und es
die Möglichkeit bestehen würde die Folie nachzukaufen bei Bedarf.
Von den Flugeigenschaften braucht man nicht viel zu sagen. Er fliegt eben wie
ein Trainer, mit ein paar Macken. Zu langsam sollte man ihn nicht machen und er
mag auch keine zu eng geflogenen Kurven. Dieses quittiert er mit einem
Strömungsabriss am Höhenruder.
Auch bei Querwind hat er die Tendenz, sich gerne in den Wind zu drehen.
Ansonsten ist es das ideale Modell für den Einstieg in die Turbinenfliegerei.