Eurofighter Grumania-Jets 1:8

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Facts:

Spannweite:      1398mm
Rumpflänge:      1998mm
Gewicht:           15Kg vollgetankt mit 2 liter Kerosin und 500ml im Hopper, ca. 13 Kg Leergwicht
Antrieb:             Jetcat P120 SX

Zum Eurofighter bin ich eher durch Zufall gekommen. Ein Fliegerfreund ist mit diesem Modell irgendwie nicht richtig warm geworden und so kam es, dass er mir dieses bereits fertiggestellte und schon geflogene Modell für einen kleinen Preis zum Kauf anbot. Was ich erhalten habe war natürlich nur das reine Modell, ohne Servos, Antrieb usw. Einzig das Lado Fahrwerk und die passenden Fahrwerksbeine wurden noch nachträglich mit übernommen.
Als erstes mussten die Gebrauchtspuren beseitigt werden. Dieses hielt sich allerdings in Grenzen, so dass mit der eigentlichen Hauptarbeit, dem entfernen der alten Lackierung und dem erneuten Lackaufbau begonnen werden konnte. Nicht dass die Lackierung schlecht gewesen wäre, aber durch die Reparaturen war es einfacher, diese komplett neu zu gestalten. Das Farbschema und die Sonderlackierng sollten aber beibehalten werden.
Zum Glück sind bei den heutigen Jets nur noch wenige Farben anzutreffen (eigentlich auch wieder Schade), was den Aufwand für die Lackierung sehr in grenzen hält. Die meiste Zeit wurde für das aufbringen der Decals und anderer Kennzeichnungen, die über Tailor-Made-Decals Ralf Schneider bezogen wurden, gebraucht. Zur Qualität dieser Naßschiebebilder brauch ich nichts zu sagen. Einfach Klasse, was man da bekommt.
Der letzte Schritt des Finish war das Altern und der anschließende Klarlackauftrag.
Nun konnte es an's eingemachte gehen. Dadurch, dass ich eine etwas größere und vor allem schwerere Turbine verbauen wollte, musste erst einmal alles irgendwie provisorich Positioniert werden, damit ich später keine bösen Überraschungen bezüglich des Schwerpunktes bekommen sollte. Um es vorweg zu nehmen, die Jetcat P120 stellt auf Grund ihrer Größe schon fast das maximum dar, was an Turbinen hier zu verbauen ist. Alles größere macht auch keinen Sinn mehr.

Es musste so ziemlich alles kurz vor den Schwerpunkt plaziert werden, damit in der Nasenspitze die Akkus für RC-Anlage, Bremse & Licht, sowie der Turbinenakku untergebracht werden konnten.

Zu diesem Zweck wurde ein Serviceboard, welches die Elektronik beherbert angefertigt und so gestaltet, dass es ohne viel Aufwand schnell zu demontieren ist, damit im Falle eines Defektes auf dem Flugplatz schnell demontiert werden kann. Dazu wurde eine Pappelsperrholzplatte einseitig mit CFK laminiert und teilbar gestaltet.

Die endgültige Form wurde mittels Konturenlineal und Depronplatten ermittelt. Zur besseren Demontage ist diese Platte zweitgeteilt, so dass bei Bedarf auch nur eine Hälfte entfernt werden kann. Im Prinzip ist es fast Plug and Play. Die Platten werden hinten am Spant in eine Nut geschoben und vorn mit einer Schraube gesichert.
Die Kraftstoffpumpe und das Servo für die Airbrake wurden auf einem Brett, was sich zwischen den beiden Tanks befindet untergebracht. Auch dieses ist mit CFK laminiert worden und als komplettes Teil demontierbar.

Apropos Tanks, da der Vorbesitzer die Spanten für zwei 1 Liter Weithalsflaschen schon vorgegeben hatte, wurden diese auch wieder verbaut. Allerdings ist zwischen den Spanten hinter dem Bugfahrwerk noch ein 500ml Hoppertank untergebracht, um den größeren Kraftstoffvorrat etwas zu kompensieren.
Alle weiteren Einbauten entsprechen der Anleitung des Herstellers. Zur Anlenkung der Hauptfahrwerksklappen wurde ein zentrales Servo verwendet, dass über eine Steuerscheibe mit entsprechend abgewinkelten Hebeln beide Klappen gleichzeitig betätigt.
Die Anlenkung der Bugfahrwerksklappe erfolgt ebenfalls über ein Servo.

Was ist ein Modell ohne richtige Beleuchtung. Für mich jedenfalls nur ein Zweckmodell. Da die Proportionen aber sehr Scale sind bei diesem Modell habe ich mich entschlossen, die Beleuchtung ebenfalls so originalgetreu zu gestalten. Als Leuchtmittel und als Steuereinheit kamen die bei mir seit langen bewährten Bauelemente der Fa. Optotronix zur Verwendung. Mal vom Showeffekt abgesehen, sind vor allem die Landescheinwerfer eine große Orientierungshilfe für eine saubere Landung.

Der Vorteil der Steuererung ist auch, dass beide Afterburner LED-Ringe und noch zusätzlich ein weiterer AUX-Kanal benutzt werden können, zuzüglich der allgemeinen Lichtsteuerung.
Um eine Beschädigung der Flächen durch das einhaken der Flächenpods zu verhindern, wurden diese leicht abnehmbar gehalten. Fixiert werden sie über Stifte und gehalten über Neodymmagnete. Den Anschluß der Beleuchtung (ACL) wurde über einen 3,5mm Klinkenstecker realisiert. Vielleicht nicht die beste Lösung, aber mal sehen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war der Aufwand, den der Vorbesitzer beim Ausbau des Cockpits betrieben hat. Das einzige was noch fehlte, war ein entsprechend passenden Pilot. Dieser wurde von der Fa. Bingo RC geordert und musste allerdings noch um ca. 70g erleichtert werden, damit der Schwerpunkt wieder stimmt. Aber, so wurde dem Modell noch ein wenig mehr Leben eingehaucht.
Im August 2019 sollte dann der Erstflug des neu aufgebauten Modells erfolgen. Also als erstes der Triebwerkstestlauf. Nachdem dieser zufriedenstellend verlief, erfolgte ein Rolltest. Das Modell wurde mit angestecken, aber noch nicht eingeschalteter Empfangsanlage zum Tankplatz gerollt und da merkte ich schon, dass es sich sehr schwer schieben ließ. Aus irgend einem Grund waren die elektrischen Bremsen aktiviert, obwohl keine Empfangsanlage eingeschaltet war. Nach dem abklemmen des Akkus lössten sich die Bremsen wieder, so dass der Akku wieder angeschlossen wurde. In dem Moment gab der Bremsenkontroller nur noch Rauchzeichen von sich, so dass an diesem Tag nur noch einige Rollversuche möglich waren. Während der Rollversuche hatte sich noch der Servohebel vom Lenkservo in zwei Teile getrennt. Abhilfe schaft jetzt ein selbst verstärkter Hebel mittels GfK-Platte. Man hätte sicherlich auch einen Schwerlasthebel kaufen können, bzw. einen Aluminiumhebel. Aber das hält genau so und ist deutlich günstiger.

Zum Glück bin ich nicht gestartet, sonnst wäre es ein kurzer Flug geworden. Nachdem der erste Tank leer war (beide Tanks in Reihe geschaltet), zog sich der zweite Tank sehr stark zusammen. Eine genauere Begutachtung ergab, dass sich der Schlauch für den Überlauf/ Belüftung an der Oberseite der Flasche regelrecht festgesaugt hatte und somit die Belüftung verhinderte.
Die nächste Panne dann beim nächsten Startversuch. Aus noch nicht nachvollziehbaren Gründen klemmte eine Fahrwerksmechanik, so dass diese der Meinung war, sie müsse sich umprogrammieren. Ein Anruf bei Ilja Grum von Grumania-Jets und es wurde eine neue Fahrwerkselektronik bestellt. Allerding dauerte die Auslieferung durch DHL wieder sehr lange, weil das Päckchen erst einmal eine Rundreise durch Berlin absolviert hatte, so dass wieder knapp zwei Wochen ins Land gegangen sind, wo an ein Fliegen nicht zu denken war. Als ob es nicht schon reiche würde, hat sich dann noch im Nachhinein der ECU-Converter entschlossen, mir keine Daten mehr zu liefern. Ergo ausbauen und zur Überprüfung einschicken.
Leider hat sich das Wetter sehr stark verschlechtert, so dass ich sehen muss, wann ein geeignetes Wetter für den Flug in der nächsten Zeit kommen wird. Sollte es nichts mehr werden, so muss der Flug auf die nächste Saison verschoben werden.
Alles in allen hat die Fertigstellung doch mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich geplant. Aber es hat sich gelohnt. Sollte das Modell meine Erwartungen erfüllen, so werde ich definitiv nochh einen neuen Bausatz mit diesmal leichteren Flächen bei Grumania-Jets ordern.

Fazit: